Tagung
Kulturelle Vielfalt – ein Kinderspiel?

Die Ausgangslage

Das Forum • Kultur und Ökonomie organisiert jährlich eine zweitägige Tagung zu aktuellen Themen der Kulturförderung. Getragen wird das Forum u.a. vom Bundesamt für Kultur BAK, Migros Kulturprozent, Pro Helvetia und verschiedene Kulturstiftungen. Teilnehmer an den jährlichen Tagungen sind gegen hundert Kulturfinanzierende aus der ganzen Schweiz.

Die Aufgabenstellung

„Das Forum Kultur und Ökonomie will als Plattform für Austausch und Dialog dienen zwischen all jenen, deren Tagesgeschäft die Finanzierung von Kultur betrifft.
Die Tagung 2002 widmet sich einem besonders brisanten Thema: dem Nein, der Absage. Sozusagen der dunklen Seite des Mondes. Absagen bekommt ausser den Empfängern niemand zu Gesicht, und diese werden sich hüten, sie zu publizieren. In den Absagen spiegelt sich genau so wie in den Zusagen unser Auftrag. Da Absagen zahlreicher sind als Zusagen, gestalten wir per Nein die Kulturlandschaft Schweiz vermutlich erheblicher mit als durch grosszügige Jas.
Doch wie kommen wir zu den Absagen? Worin liegt der konstruktive Aspekt der Absage? Welche Folgen hat sie? Wie lässt sich ein Nein begründen? Stoff genug für zwei Tage intensiver Diskussionen.."

Die Realisation

ConPlus wurde eingeladen zu einer der ersten Konferenzen eine zweistündige Sequenz der Tagung als Grossgruppenspiel zu gestalten. Als Farbtupfer und Kontrastpunkt zu den Vorträgen.

Die Vorgaben lauteten:

  • Erfahrung von Komplementarität: jede Entscheidung erfolgt in Abstimmung mit dem Ganzen - niemand ist allein
  • das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
  • auch mit weniger Geld kann im Gesamtsystem Sinnvolles geleistet werden; mehr Geld bedeutet nicht per se bessere Kultur
  • erkennen und antizipieren der Strategien der Mitspieler
  • weg vom Analytischen, hin zum spielerischen Umgang mit den so gewichtigen Themen und Inhalten.

Von der Idee zum Event

Die Idee zum Spiel „Kulturfinanzierung" wurde in mehreren Schritten detailliert und vertieft ausgearbeitet und jeweils in Proberunden überprüft:

  • Aufteilung der Tagungsteilnehmer und Tagungsteilnehmerinnen in Gruppen von 10-12 Personen
  • jede Gruppe wird durch eine Moderatorin oder einen Moderator aus dem Kreis der Tagungsteilnehmer geleitet
  • mit ausführlichen Unterlagen ist eine selbstständige Moderation gewährleistet.
  • schneller Einstieg und einfache Regeln für Moderatoren und Teilnehmer
  • Spannung und klare Strukturen: Einführung, Spiel, Reflexion

Anlässlich der Hauptprobe erfolgte eine allerletzte Überprüfung hinsichtlich Umsetzung der Ziele und Inhalte, Klarheit von Begrifflichkeiten und deren Darstellung, zeitlicher Ablauf und Einbindung in den Gesamtablauf sowie die Ausbildung der Moderatoren und Moderatorinnen.

Die Ausbildung der Moderatoren fand am Vorabend des Anlasses statt. Die ModeratorInnen erlebten das Spiel als Teilnehmende, hatten aber bereits ihre Regieanweisungen zur Hand.
Der eigentliche Anlass verlief planmässig – ohne Dazutun und ohne Intervention der Spiel-Erfinder. Und die Teilnehmer? Nach anfänglicher Skepsis war der Raum bald gefüllt mit intensiven Gesprächen und ab und zu auch Lachen. Und weil die eingeplante Zeit viel zu schnell vorbei war, wurde manche Diskussion während der anschliessenden Kaffeepause weitergeführt.

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