Unser Kunde, eine Unternehmung mit der Kernkompetenz Entwicklung, Bau und Unterhalt von Aufzügen und Fahrtreppen hat ConPlus beauftragt, ein computergestütztes Planspiel für die innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des unteren und mittleren Kaders zu erstellen.
Das Planspiel soll in verschiedenen Ländergesellschaften eingesetzt werden und in verschiedenen Sprachversionen zur Verfügung stehen.
Diese Anforderungen trugen massgeblich zum Entscheid bei, ein webbasiertes, massgeschneidertes Konkurrenz-Planspiel zu erstellen.
Ausbildungsziele
Mit dem Planspiel sollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen:
- Die Vernetzung der verschiedenen Geschäftsbereiche verstehen: wie sind die Geschäftsbereiche Neuinstallationen, Reparatur bestehender Anlagen und der periodische Service bestehender Anlagen miteinander verknüpft? Und wie tragen alle Geschäftsbereiche gemeinsam zum Erfolg der Unternehmung bei?
- Die wichtigsten Kennzahlen kennen und diese interpretieren können;
- Aufgrund der Analyse von SOLL-IST – d.h. von Budget und realisiert – die Marktsituation analysieren können und darauf aufbauend Entscheide für das nächste Geschäftsjahr treffen.
Die Ausgangslage
Mit der Ankündigung der schrittweisen Strommarktliberalisierung sahen sich die Marktteilnehmer mit bedeutenden Veränderungen konfrontiert. Grund genug für das Management von unserem Kunden - einer der wichtigen Stromlieferanten in der Romandie, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich frühzeitig auf die neuen Spielregeln vorbereiten sollen.
Die Simulation Sim.Re
Mit der Strommarktliberalisierung verändern sich nicht nur das Marktumfeld für die Energieversorger, sondern auch das Anforderungsprofil der MitarbeiterInnen dieser Unternehmungen. Unser Kunde hatte dies als Anstoss genommen, ein langfristig ausgelegtes Trainingsprogramm für Führungsnachwuchskräfte zu initiieren.
Den Abschluss dieses mehrmonatigen Ausbildungszyklus sollte jeweils eine Unternehmenssimulation bilden, um das bisher Gelernte in einem spielerischen Rahmen nochmals kompakt zu repetieren und mit aktuellen Inputs abzurunden. Unser Kunde hat sich für die Entwicklung der Simulation und für die Durchführung dieses Seminarblocks für ConPlus entschieden - trotz der Sprachbarriere.
Die Idee zur Simulation
Angesichts der zur Verfügung stehenden Entwicklungszeit wurde entschieden, dass ein Brettplanspiel mit PC-Unterstützung erstellt werden soll. Es wurde ein kleines Projektteam gebildet, bestehend aus MitarbeiterInnen von ConPlus sowie Vertetern der verschiedenen Brereiche des Kunden. Die Anforderungen an das zu erstellende Seminarkonzept lauteten:
- Der Einstieg in das Seminar soll im Umfeld des regulierten Marktes stattfinden: jedes Team führt eine Unternehmung und ist auf ihrem proprietären Markt tätig. Der Fokus ist die strategische Positionierung auf dem Heimmarkt im Hinblick auf den zu erwartenden Wandel.
- Jedes Team ist anfänglich für drei Profitcenter verantwortlich: Production (Stromerzeugung), Distribution (Hochspannungsnetz) und Commercialisation (Verteilung und Sicherstellung der Hausanschlüsse für die Endkunden). Mit der Liberalisierung werden diese Profitcenter in eigenstände Unternehmungen unter einem Holingdach umgewandelt werden.
- Die Liberalisierung findet schrittweise statt (Industrie-Kunden, Privatkunden)
- Im liberalisierten Markt findet die Öffnung in zwei Richtungen statt: jedes Team kann neu auf den anderen Märkten als Anbieter auftreten, ist aber herausgefordet, seinen Besitzstand in seinem angestammten Markt zu verteidigen.
Die eigentliche Entwicklung der Simulation Sim.RE erfolgte durch MitarbeiterInnen von ConPlus. Es fanden periodisch Sitzungen mit dem gesamten Projektteam statt um sicherzustellen, dass die Simulation den Bedürfnissen und Erwartungen des Auftraggebers entspricht.
Den Abschluss der Entwicklungsphase bildete ein Probelauf im Zeitraffertempo, zu dem neben den Mitgliedern des Projektteams auch einige wenige weitere Vertreter der verschiedenen Betriebsteile eingeladen wurden.
Das Seminar im Härtetest
Seminarkonzepte können immer erst mit „echten“ TeilnehmerInnen wirklich überpüft werden und Sim.RE hat diesen Test auf Anhieb bestanden. Dazu einige Feedbacks von TeilnehmerInnen:
- Die Simulation veranschaulicht und verknüpft die verschieden Themen aus den vorangegangenen Seminarblöcken.
- Die Simulation zeigt u.a. die Bedeutung von Strategie, Marketing und Finanzplanung, besonders aber die Vernetzung der verschiedenen Unternehmensentscheide und ihrer Auswirkungen.
- Sowohl die Teamarbeit, wie auch die Konkurrenzsituation zu den anderen Teams geben den TeilnehmerInnen wertvollen Feedback.
Bei der Schlussbesprechung wurde als einziger „grosser“ Punkt zur Verbesserung die Ausdehnung des Seminars von zwei auf drei Tage angeregt - und diesem Wunsch wurde bei den nachfolgenden Seminaren Rechnung getragen.
Die Ausgangslage
Das Forum Kultur und Ökonomie> organisiert jährlich eine zweitägige Tagung zu aktuellen Themen der Kulturförderung. Getragen wird das Forum u.a. vom Bundesamt für Kultur BAK, Migros Kulturprozent, Pro Helvetia und verschiedene Kulturstiftungen. Teilnehmer an den jährlichen Tagungen sind gegen hundert Kulturfinanzierende aus der ganzen Schweiz.
Die Aufgabenstellung
„Das Forum Kultur und Ökonomie will als Plattform für Austausch und Dialog dienen zwischen all jenen, deren Tagesgeschäft die Finanzierung von Kultur betrifft. Die Tagung 2002 widmet sich einem besonders brisanten Thema: dem Nein, der Absage. Sozusagen der dunklen Seite des Mondes. Absagen bekommt ausser den Empfängern niemand zu Gesicht, und diese werden sich hüten, sie zu publizieren. In den Absagen spiegelt sich genau so wie in den Zusagen unser Auftrag. Da Absagen zahlreicher sind als Zusagen, gestalten wir per Nein die Kulturlandschaft Schweiz vermutlich erheblicher mit als durch grosszügige Jas. Doch wie kommen wir zu den Absagen? Worin liegt der konstruktive Aspekt der Absage? Welche Folgen hat sie? Wie lässt sich ein Nein begründen? Stoff genug für zwei Tage intensiver Diskussionen.."
Die Realisation
ConPlus wurde eingeladen, eine zweistündige Sequenz als Grossgruppenspiel zu gestalten - als Farbtupfer und Kontrastpunkt zu den Vorträgen.
Die Vorgaben lauteten:
- Erfahrung von Komplementarität: jede Entscheidung erfolgt in Abstimmung mit dem Ganzen - niemand ist allein
- das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
- auch mit weniger Geld kann im Gesamtsystem Sinnvolles geleistet werden; mehr Geld bedeutet nicht per se bessere Kultur
- erkennen und antizipieren der Strategien der Mitspieler
- weg vom Analytischen, hin zum spielerischen Umgang mit den so gewichtigen Themen und Inhalten.
Von der Idee zum Event
Die Idee zum Spiel „Kulturfinanzierung" wurde in mehreren Schritten detailliert und vertieft ausgearbeitet und jeweils in Proberunden überprüft:
- Aufteilung der Tagungsteilnehmer und Tagungsteilnehmerinnen in Gruppen von 10-12 Personen
- jede Gruppe wird durch eine Moderatorin oder einen Moderator aus dem Kreis der Tagungsteilnehmer geleitet
- mit ausführlichen Unterlagen ist eine selbstständige Moderation gewährleistet.
- schneller Einstieg und einfache Regeln für Moderatoren und Teilnehmer
- Spannung und klare Strukturen: Einführung, Spiel, Reflexion.
Anlässlich der Hauptprobe erfolgte eine allerletzte Überprüfung hinsichtlich Umsetzung der Ziele und Inhalte, Klarheit von Begrifflichkeiten und deren Darstellung, zeitlicher Ablauf und Einbindung in den Gesamtablauf sowie die Ausbildung der Moderatoren und Moderatorinnen.
Die Ausbildung der Moderatoren fand am Vorabend des Anlasses statt. Die ModeratorInnen erlebten das Spiel in einer verkürzten Form als Teilnehmende, hatten aber bereits ihre Regieanweisungen zur Hand.
Der eigentliche Anlass verlief planmässig – ohne Dazutun und ohne Intervention der Spiel-Erfinder. Und die Teilnehmer? Nach anfänglicher Skepsis war der Raum bald gefüllt mit intensiven Gesprächen und ab inuin nd zu auch Lachen. Und weil die eingeplante Zeit viel zu schnell vorbei war, wurde manche Diskussion während der anschliessenden Kaffeepause weitergeführt.
Seminarzyklus - Changemanagement in der Verwaltung
Ausgangslage
Die Bundesverwaltung hat wiederholt Anstrengungen unternommen, die Verwaltung und damit den Staat gemäss deme Modell des New Public Management (NPM) zu modernisieren. Die Kernidee von NPM ist, dass der Bürger nicht von der Verwaltung verwaltet wird, sondern als Kunde wahrgenommen wird und entsprechend behandelt wird.
Ausserdem soll die Reaktionsfähigkeit der Verwaltungseinheiten erhöht werden, und zwar bei gleichzeitig stärkerer Einbindung der Verwaltung in die Führungsverantwortung.
Der Seminarzyklus
ConPlus wurde eingeladen, für etwa vierhundert Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Bundesamtes einen Seminarzyklus zu gestalten, um diese neue Kultur zu etablieren.
Bei allen Change-Projekten ist es eine grosser Herausforderung, die oftmals langjährigen Mitarbeiter:innen dafür zu gewinnen, sich von eingespielten und liebgewordenen Prozessen, Aufgaben und der dazugehörenden Kultur zu trennen und den Schritt zu etwas Neuem, noch Fremden zu wagen.
Im Projektteam war schnell Einigkeit, dass ein solcher Kulturwandel nicht durch ein ein- oder zweitägiges Seminar erreicht werden kann. Es wurde entschieden, das für die verschiedenen Mitarbeiterkategorien je nach Aufgabenbereich und Hierarchiestufe mehrere Seminarblöcke angeboten werden, und zwar zu den Themen Organisation, Kostenrechnung und Kundenorientierung.
Organisation
Parallel zur Einführung des Führungsmodells FLAG stand das Bundesamt vor der Herausforderung, aufgrund von sich verändernden Aufgaben einen Stellenabbau im zweistelligen Prozentbereich zu meistern. Obwohl niemand mit Entlassung rechnen musste, bringt eine derartige Reorganisation viel Unruhe und Ängste mit sich.
Das Ziel des Seminarzyklus „Organisation" war deshalb, Ängste abzubauen und die Vorteile der neuen Organisation aufzuzeigen. ConPlus erarbeitete ein Konzept mit Brettspiel-Simulatoren: in Kleingruppen sind die Mitarbeitenden aufgefordert, ihre Verwaltungseinheit während mehrerer Jahre durch den Veränderungsprozess zu führen. Der spielerische Ansatz erlaubt, dass auch heikle Themen angesprochen werden. Und in der Kleingruppe kann vieles informell diskutiert werden. Zum Erfolg wesentlich hat dabei die intensive Betreuung der Gruppen beigetragen: jeder Kleingruppe stand während der gesamten Seminardauer ein Moderator zur Seite.
Seminarthema Kundenorientierung
Mit der Einführung von FLAG ist eine Fokussierung auf den zu erstellenden Output verbunden. Eng damit verknüpft ist die Ausrichtung auf den Kunden bzw. die Stakeholder der Organisation und die zu erbringenden Leistungen.
Zu diesem Thema wurde ein Seminar entwickelt, dass den Umgang mit sich und anderen in den Mittelpunkt stellt. Dies ist naturgegeben ein heikles Thema und es sollte unbedingt vermieden werden, dass die Teilnehmer sich schlecht fühlen oder dass Schuldzuweisungen im Raum stehen. Unterstützend wirkte die Illustration der Seminarunterlagen mit einer eigens geschaffenen Comic-Figur.
Es wurde ein Ansatz gewählt der aufzeigt, dass mein bisheriges Verhalten im bisherigen Umfeld ok war ... und dass es in einem veränderten Umfeld nun ein angepasstes Verhalten braucht.
Methode
Das Seminar umfasst verschiedene Blöcke von Theorie-Inputs. Diese werden mit Übungen in Kleingruppen vertieft, dabei können Fragen zur Umsetzung direkt mit den Seminarleitern besprochen werden.
Ein Kernelement ist der Weg zum Transfer des Gelernten in den Alltag. Dies kann durch die Initiierung eines geeigneten Programmes erfolgen, beispielsweise das Erarbeiten von Leitsätzen zum kundenorientierten Verhalten im Rahmen des Ausbildungszyklus und die anschliessende Implementierung in der Organisation.
Besondere Nachhaltigkeit ergibt sich mit einem kürzeren Refresher-Workshop nach einigen Monaten, wo erste Erfahrungen ausgetauscht werden, ergänzt durch einige wenige zusätzliche Inputs.